Wärmedämmung von Dächern

1. Wärmedämmung von Flachdächern - Warm- bzw. Kaltdach

Wir unterscheiden grundsätzlich:

a) Warmdach - nicht durchlüftetes Flachdach

Bei den Warmdächern kann man zusätzlich wie folgt unterscheiden:

  1. Nicht durchlüftetes, nicht genutztes Warmdach auf massiver Betonunterlage
    - Wärmedämmung befindet sich unter der Abdichtung
  2. Genutzes Dach - Gefälledachausbildung durch Gefällebeton
    - Wärmedämmung befindet sich unter der Abdichtung - für z.B.: Terrassen, extensives Dach
  3. Genutztes Dach - Gefälledach mit 1 - 2 Wärmedämmschichten in Gefälleausbildung
    - Wärmedämmung befindet sich unter der Abdichtung – für z.B.: Terrassen, extensives Gründach
  4. Befahrbares Dach oder intensiv genutztes Gründach
  5. Umkehrdach
    - XPS- oder Automatenplatten befinden sich über der Abdichtung
  6. Duodach
    - Wärmedämmung befindet sich unter der Abdichtung und zusätzlich befinden sich XPS- oder Automatenplatten über der Abdichtung

Produktempfehlung: ab Standard-Wärmedämmplattenklasse EPS 100-W20 je nach Belastung auch EPS 120-W25 oder EPS 150-W30 oder unsere höher dämmenden Spezialwärmedämmplatten in diesem Bereich.

b) Kaltdach – durchlüftete Flachdächer

Flachdächer sind extrem belastete Bauteile an jedem Objekt. Hitze, Eis und Schnee, Regen, Sturm und Windsog, mechanische Belastungen durch Begehen oder Befahren sowie begrünte Flächen stellen höchste Anforderungen an die verwendeten Produkte. Auch in diesem Anwendungsbereich bewähren sich EPS-Dämmstoffe seit über 40 Jahren hervorragend.

Vorteile Nachteile
Warmdächer
- nicht durchlüftete Dächer

  • Planbarkeit ist einfacher
  • Luftdichtheit ist wegen des geschlossenen Systems besser
  • Konstruktionshöhe ist durch den Verzicht auf die Überlüftung niedriger
  • Mehr Platz für höhere Dämmdicken
  • Genaueres Arbeiten bei der Dampfsperre und Anschlüsse
Kaltdach
- durchlüftete Flachdächer

  • Eine funktionierende
    Überlüftung der Dämmung
    erlaubt es Feuchte längerfristig abzutrocknen.
  • Nur bei einfachen Dachgeometrien möglich
  • Gefahr einer Feuchtigkeitszufuhr durch Luftströmung ist höher
  • Wenn zusätzlich die Außenluftfeuchtigkeit kondensiert, kann es zum Abkühlen unter die Außentemperatur kommen

In der Praxis geht der Trend eindeutig in Richtung Warmdach. Unter der Vorraussetzung einer funktionierenden Abstimmung der Einzelschichten aufeinander sind Flachdächer vor allem in Warmdachausführung grundsätzlich für praktisch alle Arten von Gebäudenutzungen bzw. Klimabedingungen geeignet.

Für Flachdachausführungen gelten:

  • Einschlägige Normen
  • Die jeweiligen Bauordnungen mit den nachfolgenden Rechtsverordnungen.
  • Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Abdichtungen
  • Flachdachrichtlinien herausgegeben von der Bundesinnung der Dachdecker und Pflasterer Österreichs, Bundesinnung für Bauhilfsgewerbe und Berufsgruppe der Schwarzdecker.

Wichtiger Hinweis:
Die fachgerechte Ausführung von Flachdächern ist nur eine Sache für Profis. Von der Planung bis zur Ausführung!

2. Wärmegedämmte Steildächer Dachausbau

Neue Dämmstofftechnologien und das Bestreben nach einer erweiterten Raumnutzung führten dazu, dass Dachräume zunehmend als vollwertige Wohnräume genutzt werden. Die steigenden Anforderungen an den Wärmeschutz und den damit verbundenen größer werdenden Dämmstoffdicken - Standard sollte bereits schon jetzt das Niedrigenergieszenario mit einem U-Wert von 0,15 (W/m2K) in diesem Bauteilbereich sein - führen dazu, dass vom ursprünglichen Kaltdachprinzip mit Dämmstoffüberlüftung abgegangen wird. Heute werden generell so genannte Wärmedächer (Vollsparrendämmung) ausgeführt, also hinterlüftungsfreie Konstruktionen. Mit intelligenten Dampfbremsen auf der Rauminnenseite, unter dem Dämmstoff und diffusionsoffenen Unterdachkonstruktionen sind derartige Warmdächer auch schadfrei zu realisieren. Eine zusätzliche Sicherheit bietet hier der feuchtigkeitsunempfindliche Austyrol-Dämmstoff.

Für den Einbau der EPS-Dämmplatten gibt es folgende Möglichkeiten:

  • über den Sparren mit EPS 100-W20 Typen
  • zwischen den Sparren mit EPS 70-W15 Typen
  • unter den Sparren mit EPS 70-W15 Typen

Aufsparrendämmung

Bei dieser Art der Dämmung wird im Gegensatz zur Zwischensparrendämmung eine vollständige homogene Dämmdicke über die gesamte Dachfläche erreicht. Ein weiterer Vorteil dieses "Dachmantelsystems" besteht darin, dass das Tragwerk des Dachstuhls sichtbar bleiben kann und damit der Gestaltung des Dachausbaues interessante Aspekte eröffnet! Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es sich bei der Dämmung über den Sparren um kein Do-it-yourself-System handelt. Es sollte daher nur von Profis ausgeführt werden, die über das nötige Know-how verfügen. Dabei ist bereits bei der Planung des Hauses dieses System zu berücksichtigen. Das System "Aufsparrendämmung" erfordert sorgfältige Planung und es ist im Besonderen auf die Ausbildung von Details wie Traufenausbildung, Gaupenanschlüsse, Kaminanschlüsse, Dachflächenfensteranschlüsse u.s.w. zu achten.

Gefälledächer

Gefälledächer haben in Gebrauchszustand ein durchgehendes Gefälle von mindestens 1,8 %(lt. derzeit gängiger Norm, 2% sind angedacht). Bei begeh- und befahrbaren Nutzschichten muss das angeführte Minimalgefälle auch an der Oberfläche vorhanden sein. Gefälledächer erfordern eine besonders sorgfältige Planung und Montagevorbereitung. Unsere geschulten Außendienstmitarbeiter (erreichbar unter office@austyrol.at) beraten Sie gerne bei Ihren Vorhaben und sorgen dafür, dass die interne Vorbereitung (Plattenzuschnitte und Verlegeplan) optimal zu Ihrer Zufriedenheit abläuft. Mit unserem modernen Computerprogramm errechnen wir Ihnen gerne Ihre optimale Lösung.

Gefälledämmung - Warmdächern auf Stahltrapezblech

Für so genannte „Trapezblechdächer" gelten alle Regelwerke für "Flachdächer" (Warmdächer). Ausführung der Stahlprofilbleche, Blechdicken, Oberflächenbehandlung, Durchbiegungstoleranzen, Mindestgefälle u.s.w. sind den erwähnten Richtlinien für Stahltrapezbleche bzw. Wärmedächer auf Stahltrapezblechen zu entnehmen. Auch hier wenden Sie sich direkt an unsere Spezialisten unter office@austyrol.at

Wichtig dabei ist, dass die Wärmedämmschicht immer geneigt sein muss und trittfest auszuführen ist.

Charakteristik von Warmdächern auf Stahltrapezprofilen

  • Biegeweiche Tragkonstruktion
  • Vergleichsweise geringe Masse des Stahlbleches
  • Stahlblech ist an sich dampfdicht, die Stöße sind jedoch ohne zusätzliche Dampfsperre nicht dampfdicht

Daraus ergeben sich, unabhängig von den wärmetechnischen Anforderungen, folgende Mindestdicken:

Dämmstofftype Wärmeleitfähigkeit
(W/m.K)
Dicken
(mm)
EPS 100-W20 0,038 160 bis 220
EPS 100-W20/B&W 0,036 150 bis 210
EPS 100-W20/profi 0,032 140 bis 200
EPS 120-W25 0,036 160 bis 220
EPS 120-W25/B&W 0,034 150 bis 210
EPS 120-W25/profi 0,031 140 bis 200
EPS 150-W30 0,035 160 bis 220
EPS 150-W30/profi 0,030 140 bis 200

Detailfragen wie Befestigungsarten, Gullyausführung, Attika- u. Lichtkuppelanschluss u.s.w., an planung@austyrol.at.